Das Unternehmen stattete anfangs testweise lediglich ein Team mit Echtzeit-Daten aus. „Dort haben wir gleich gemerkt: Die sehen Dinge, die die anderen nicht sehen, etwa den Status quo der Aufträge, falsche Buchungen, Abweichungen von Terminen und vieles mehr. Das Team mit der neuen Lösung hatte einen Informationsvorsprung. So konnte es schnell Maßnahmen einleiten, damit unsere Kunden ihr Produkt pünktlich und in der gewohnten Fischer-Qualität bekommen“, schildert Fimpel die ersten Erfahrungen.
Fehler in der Datenkonsistenz, etwa durch falsche Bereichsangaben, sind jetzt ebenfalls transparent und alle Bereiche – Produktion, Einkauf, Logistik, PPS, LEAN – haben ein gemeinsames Bild. Ein besonderer Aha-Effekt entstand, als physisch abgeschlossene, aber im System noch offene Aufträge transparent wurden. Direkt nach dem ersten Live-Schalten sah das Team, dass ein eigentlich fertiger Auftrag noch nicht als fertig gescannt war. Ein anderer Fall war ein rot markierter Auftrag, bei dem plötzlich sichtbar wird, dass er am Arbeitsplatz A läuft, aber auf Arbeitsplatz B gebucht wurde. Eine spätere Entdeckung hätte erhebliche Probleme unter anderem bei der Inventur und der Preiskalkulation bereitet und damit Folgekosten verursacht.
„Seit der Implementierung fokussieren sich die Themen im Shopfloor klar auf die konkreten Herausforderungen und wir sind deutlich schneller bei ihrer Lösung. Die Dringlichkeit eines Falles, etwa das Fehlen eines Teils, hängt jetzt ausschließlich von seiner Bedeutung ab. Er wird dadurch objektiv. Das hat uns auch bei der Weiterentwicklung unserer Fehlerkultur geholfen, da wir Fehlerketten jetzt in Echtzeit erkennen und einfach unterbrechen können“, erklärt Fimpel. „Schon bei drohenden Engpässen reagieren wir schneller und es gelingt eine exaktere Kapazitätsplanung, eine größere Liefertreue und eine bessere Auslastung. Unsere Entscheidungen sind schneller und zielführender, seitdem wir die Abläufe unserer Produktion visualisieren. Der transparente und faktenbasierte Umgang mit Herausforderungen sorgt dafür, dass die Mitarbeiter Entscheidungen besser nachvollziehen können und die Lösung sehr gut annehmen.“