Die 1927 gegründete Hermes Schleifmittel GmbH ist ein familiengeführtes Unternehmen mit Sitz in Hamburg. Als Hersteller von gebundenen Hochleistungsschleifkörpern sowie Schleifmitteln auf Unterlage bedient Hermes weltweit Kunden unter anderem aus der metall- und holzverarbeitenden Industrie. Ob funktionale, ästhetische, matte oder brillante Oberflächen: Mit über 1.500 Werkzeugvarianten bietet das Unternehmen ein umfangreiches Produktportfolio und garantiert so qualitativ hochwertige Ergebnisse für jeden Schleifprozess. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 1.000 Mitarbeiter, von denen 100 am Standort Uetersen, Schleswig-Holstein, angestellt sind.
Die Verfolgung und Priorisierung der Fertigungsaufträge war für die Produktionsmitarbeiter in Uetersen schwierig. An ihren Arbeitsplätzen gab es keine Möglichkeit, den aktuellen Produktionsstatus einzusehen. Zudem wurden eingehende Aufträge nicht nach Priorität, sondern vielmehr arbiträr angenommen.
„Im Werk lagen eine Vielzahl von Aufträgen und die Mitarbeiter haben sich tendenziell eher eine beliebige Aufgabe rausgesucht. So kam es, dass immer wieder aufwändigere oder zeitkritische Aufträge nicht rechtzeitig durchgeführt wurden“, erklärt Sven Russmeyer, Werkleiter bei Hermes.
Die Intransparenz der Prozesse frustrierte auch die Teams. So hatten diese keine Möglichkeit, sich über die Produktion und Zielsetzung vom Vortag zu informieren. Eine konkrete Einschätzung der Zielsetzung zu Schichtbeginn ist jedoch essenziell für Prozessoptimierungen. Um die Transparenz in der Produktion zu erhöhen und die interne Kommunikation zu verbessern, mussten daher Maßnahmen zur Digitalisierung ergriffen werden.
Die Suche nach der passenden Lösung fand schließlich bei Peakboard, einem Anbieter einer Low-Code-Plattform für die Erstellung von individuellen Industrieanwendungen, ein erfolgreiches Ende. Das ansprechende Design des Peakboard Designers, der Software zur Erstellung der Anwendungen, fiel dem Unternehmen sofort positiv auf:
„Verglichen mit anderen Systemen kann man mit dem Peakboard Designer Anwendungen sehr ansprechend und plastisch darstellen. Das kommt bei den Mitarbeitern sehr gut an“, so Russmeyer.
Ein weiterer Grund, weshalb die Wahl auf Peakboard fiel, war die unkomplizierte Anbindung unterschiedlicher Datenschnittstellen. Noch vor der Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Softwareanbieter nutzte Hermes bereits SAP und Qlik als Vorsysteme zur Aufbereitung der Daten. Diese Systeme wurden schließlich an das neue System angebunden. Neben der Darstellung der Auftragsabarbeitungsreihenfolge kommt die Lösung auch zur Abbildung von relevanten Produktions-KPIs sowie zum Anzeigen innerbetrieblicher Informationen zum Einsatz.
Mit der Lösung von Peakboard deckt Hermes insgesamt drei Anwendungsfälle ab. Der erste Anwendungsfall befindet sich in der Produktion: Hier ist die Werkhalle mit einer Peakboard Box ausgestattet, die in Echtzeit eine zentrale Auftragssteuerung auf einem Bildschirm visualisiert und mithilfe farblicher Markierungen ihre Prioritäten bestimmt und optisch ansprechend darstellt. Vor der Zusammenarbeit mit Peakboard wurden die einzelnen Fertigungsaufträge zwar über SAP festgehalten, jedoch stand den Mitarbeitenden am Werkplatz keine Möglichkeit zur Verfügung, die zeitlichen Vorgaben der jeweiligen Aufträge einzusehen.
Aber nicht nur in der Produktion setzt Hermes auf die Lösung von Peakboard. Im zweiten Anwendungsfall dient ein weiterer konnektierter Bildschirm im Eingangsbereich des Unternehmens als eine Art Schwarzes Brett für Mitarbeiterinformationen. So kann sich das Personal zu Schichtbeginn einen Überblick über die KPIs, darunter Liefertreue, Output sowie Ausschuss, verschaffen. Außerdem besprechen die Mitarbeiterteams hier jeden Morgen die Produktionsergebnisse des Vortages und tauschen sich darüber aus, wie sie mit den vorliegenden Daten die Ziele für die kommende Schicht erreichen können. Ist die Auslastung der Mitarbeiter in den einzelnen Abteilungen entlang des Wertstroms unausgeglichen, kann ihr Einsatz zentral gesteuert werden. So lassen sich die Personalressourcen effizienter einsetzen. Empfängt Hermes Kundenbesuch, so dient die Lösung im dritten Anwendungsfall auch als Begrüßungsbildschirm.
Aktuell setzt Hermes am Standort Uetersen fünf Peakboard Boxen ein. Mit ihnen werden die oben genannten KPIs, die Bearbeitungsreihenfolge der Aufträge sowie die innerbetriebliche Kommunikation transparent dargestellt. Die Dashboards werden zudem auf interaktive Touchscreens übertragen, die beim Antippen zwischen verschiedenen Anzeigetafeln wechseln und weitere relevante Kennzahlen offenlegen. Über einen Ausbau der drei Anwendungsfälle wird bereits nachgedacht.
„Peakboards Digitalisierungslösung hat dazu geführt, dass die Mitarbeiter hoch priorisierte Aufträge zuerst angehen, wodurch Lieferzeiten reduziert und die Liefertreue gesteigert wird“, fasst Russmeyer das Projekt zusammen.